Nils Gründer

Gastbeitrag zum "neuen Wehrmodell"

Das beste Jahr meines Lebens? Die Erwartungen an Boris Pistorius‘ Light-Modell der Wehrpflicht sind hoch. Das Modell des Ministers zeigt, dass er Auswahl und Freiwilligkeit priorisiert, in seinen Ausführungen jedoch vage bleibt. Gut ist, dass die Rückkehr zur alten Wehrpflicht nun endgültig vom Tisch ist. Eine umfängliche Bewertung zum “Neuen Wehrdienst” fällt allerdings schwer, da noch viele Fragen offenbleiben.  

Bis heute bleibt die Frage der Geschlechtergerechtigkeit unbeantwortet. Laut unserem Grundgesetz dürfen Frauen nach wie vor nicht zu einem Dienst mit der Waffe verpflichtet werden. Diese veraltete Regelung müssen wir überarbeiten, damit Frauen und Männer die gleichen Pflichten haben, wenn es darum geht, ihrem Land zu dienen. Eine weitere Unklarheit ist das Pflichtelement. Es darf in der Praxis nicht darauf hinauslaufen, dass Pistorius’ „Neuer Wehrdienst” sich zum schwedischen Modell durch die Hintertür entwickelt. Denn in Schweden greift die Pflicht, sobald die Freiwilligkeit ausgereizt ist.

Unser gemeinsames Ziel ist es, die Bundeswehr personell zu stärken ohne junge Menschen gegen ihren Willen zu verpflichten. In der Debatte geht häufig unter, dass die bestehenden Personallücken der Bundeswehr nicht nur aufgefüllt, sondern auch mit qualitativ hochwertigem Personal geschlossen werden müssen. Das geht vor allem über professionelle Freiwillige.

Den gesamten Gastbeitrag können Sie unter folgendem Link abrufen: